Der Winter ist auf dem besten Weg und hat Väterchen Frost mit im Gepäck. Die heißgeliebte Winterjacke rückt also endlich wieder ins Rampenlicht der Laufstege des Alltags. Meine durfte dieses Jahr in die wohlverdiente Rente gehen und begleitet mich fortlaufend nur noch bei ausgedehnten Spaziergängen im Unterholz oder anderen Gelegenheiten, bei denen es mal dreckiger wird. Als ich die Winterjacken-Auswahl im nahegelegen Kaufhaus nach einem würdigen Nachfolger durchstöbert habe, wurde mir die Realität (außerhalb meiner „Ich-sitze-den-ganzen-Tag-in-meiner-Wohnungs-Blase“) wieder schmerzlich bewusst: überall Pelz-Besätze und -Bommel. Und das Schlimmste daran: nirgends ein Etikett, auf dem steht, dass viele davon echt sind. Das liegt daran, dass es in Deutschland keine Deklarationspflicht für Pelz gibt – unglaublich oder?
Tierschutz
Der Zirkus ist wieder in der Stadt – so wie jedes Jahr. Immer dieselbe Monotonie, immer dieselbe Musik, immer derselbe Trott – nicht nur für mich, sondern vor allem für die Tiere. Für sie ändert sich nie etwas daran. Während ich mir, als Demonstrant vor Tierzirkussen, sagen kann, dass dieses ewige Beine in den Bauch Stehen vorbei geht, müssen sie sich dem ergeben. „Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe so müd‘ geworden, dass er nichts mehr hält. Ihm ist als ob es tausend Stäbe gäbe und hinter tausend Stäben keine Welt.“ Was Rilke so unglaublich tiefsinnig und herzrührend formuliert hat, durfte auch ich in den letzten Jahren tage- und wochenlang sehen. Tiger, Löwen, Elefanten, Zebras, Bären, Affen, Kängurus, Robben, Nashörner, Pferde, Lamas, Dromedare – wundervolle Tiere – unschuldig hinter Gittern. Was für mich hinter den Protesten steht, die ich seither betreibe, möchte ich Dir in den nächsten Wochen zeigen. Immer mal wieder, in verschiedener Form. Ausdrücken, warum diese Zirkus-Tage für mich mit eine der schlimmsten sind, die es gibt. Und warum ich trotzdem nicht müde werde, denen eine Stimme zu geben, die nicht für sich selbst sprechen können. Heute möchte ich mit einem Gedicht beginnen, das ich vor einigen Jahren geschrieben habe – vielleicht kann ich Dich so ein wenig auf das Thema einstimmen.
Bist Du jemand, der offen über Probleme spricht? Der es so macht, wie Dir Psychologen und andere, in diesem Bereich Beschäftigte, vorgeben? Man muss sich das, was einen belastet, von der Seele reden. Man kann nicht immer alles mit sich selbst ausmachen. Probleme lösen sich nicht von selbst…. Ja, ich liebe diesen Sätze… Denn ich brauche mal wieder eine Extra(tofu)wurst; beharre auf meinem Anders-Sein. Meine, ich wäre was Besseres und müsste mich nicht von anderen beraten lassen. Würde alles immer selbst schaffen. Und was soll ich sagen? Genau so ist es! (Bis auf den Umstand, dass ich wirklich nicht denke, etwas Besseres zu sein, ich bin ich und bin froh drüber) Wenn Du auch jemand bist, der sich besser dabei fühlt, Dinge mit sich selbst auszumachen, ist dieser Beitrag für Dich. Ich möchte Dir erzählen, dass Du damit nicht allein bist. Und vor allem, dass dieser Weg genau so ein richtiger sein kann, wie der, offen über Belastendes zu sprechen.
Der heutige Beitrag ist eine Herzensangelegenheit, ich muss die Gedanken auf „Papier“ bringen und dazu eine Geschichte erzählen. Die Erkenntnis daraus ist wieder die einer Symbiose, einer Verschmelzung unseres Selbst mit der Natur, dass wir Natur sind, dass unser Körper Natur ist, genau so wie der Körper der Tiere.