Es prasselt auf mein Dachschrägenfenster und bei dem unaufhörlichen, so beruhigenden Geräusch, zwischen Corona, Texten, die ich eigentlich nicht schreiben will, aber muss und dem unangenehmen Gefühl, irgendwo zwischen Zeit und Raum zu schweben, kommt mir mein Blog in den Sinn, den ich so lange vernachlässigt habe. Kennst Du das Gefühl, wenn Du etwas vor Dir herschiebst und das schlechte Gewissen umso größer wird, je weiter die Zeit voranschreitet? So ging es mir mit dem Vorhaben, mich endlich wieder an die Tastatur zu setzen und mich an Dich zu richten. Also sitze ich jetzt hier, mit einer Schüssel heißem Porridge und tippe diese Zeilen.
Gedanken
Es ist nicht immer einfach, ich zu sein. Manchmal ist es sogar verdammt schwer. Dann türmen sich Gedanken, Gefühle, Sorgen und Unsicherheiten vor mir auf, wie ein riesiger Berg, der alles in seinen Schatten stellt und der unüberwindbar erscheint. Ich stehe davor, schaue ihn mir an und kann nichts tun. Ich frage mich zwar, wie ich da jetzt rüber komme, aber mir fällt einfach keine gute Lösung ein. Die Suche danach lähmt mich und ein Gelähmter kann sowieso keinen Berg überwinden. Zumindest ich nicht, Michael Teuber hat es, trotz Querschnittslähmung tatsächlich geschafft, den Kilimandscharo zu erklimmen. Was daran sichtbar wird, ist, dass so groß der Berg und die Hindernisse auch sein mögen, oft nur die richtige Ausrüstung reicht, um ihn – wenigstens eine Zeit lang – ganz klein erscheinen zu lassen. Auf der Suche nach so einer Ausrüstung bin ich am vergangenen Sonntag weg gefahren. So ganz spontan – sogar bis in ein anderes Land.