Jetzt ist sie wieder zum Greifen nah – die „stade Zeit“, die besinnlichen Stunden, die Gemütlichkeit der Adventszeit. Oft scheinen mir diese Erwartungen an die Wochen vor Weihnachten eher ausgelutschte Gedanken zu sein, statt wirklich gelebte Werte. Was schade ist – denn es tut bestimmt niemandem schlecht, zur Ruhe zu kommen, der Welt ein bisschen Lärm zu nehmen, sich auf das wirklich Wichtige zu besinnen. Zu diesem Prozess gehört für mich auch, den Konsumwahn, der mit dem eigentlichen „Fest der Liebe“ verbunden ist, zu hinterfragen. Nur einer der Widersprüche dieser besonderen Jahreszeit. Auch habe ich nie verstanden, warum man eine Feier, die sich so nennt, mit dem Verzehr getöteter Tiere besiegelt. Auf der Suche nach einem Weg, wie ich dieses Jahr einen wirklich besinnlichen Advent verbringen kann und zum Trotz des ganzen Corona-Chaos vor der Haustür, habe ich, wie so oft in Krisensituationen, meine fast unzähligen Bastelutensilien rausgekramt, es mir damit gemütlich gemacht und dabei viel gelernt. Vier meiner liebsten Beschäftigungen dieser Tage und was sie für mich bedeuten, möchte ich Dir nun vorstellen. Alle sind ganz nebenbei tolle und vor allem persönliche Geschenkideen zu Weihnachten. Vielleicht hast Du Lust, mitzumachen.
Entspannung
Es ist nicht immer einfach, ich zu sein. Manchmal ist es sogar verdammt schwer. Dann türmen sich Gedanken, Gefühle, Sorgen und Unsicherheiten vor mir auf, wie ein riesiger Berg, der alles in seinen Schatten stellt und der unüberwindbar erscheint. Ich stehe davor, schaue ihn mir an und kann nichts tun. Ich frage mich zwar, wie ich da jetzt rüber komme, aber mir fällt einfach keine gute Lösung ein. Die Suche danach lähmt mich und ein Gelähmter kann sowieso keinen Berg überwinden. Zumindest ich nicht, Michael Teuber hat es, trotz Querschnittslähmung tatsächlich geschafft, den Kilimandscharo zu erklimmen. Was daran sichtbar wird, ist, dass so groß der Berg und die Hindernisse auch sein mögen, oft nur die richtige Ausrüstung reicht, um ihn – wenigstens eine Zeit lang – ganz klein erscheinen zu lassen. Auf der Suche nach so einer Ausrüstung bin ich am vergangenen Sonntag weg gefahren. So ganz spontan – sogar bis in ein anderes Land.