Die Idee eines geschriebenen Adventskalenders hat mich schon letztes Jahr begleitet – leider war der Plan wie so oft zu groß, um von mir umgesetzt zu werden. So hab ich 2019 gerade mal bis zum 08. Dezember durchgehalten, jeden Tag ein kleines Textchen zu veröffentlichen, dass die jeweilige Zahl auf dem Adventskalendertürchen zum Thema hat. Heute ist der 09.12., also ein guter Zeitpunkt, um da weiterzumachen, wo ich vor 365 Tagen aufgehört hatte. Damals war alles noch ganz anders – von Corona keine Spur. Nie hätten wir gedacht, dass wir jetzt in einem Lockdown sitzen und Weihnachten womöglich nicht mit unseren Familien verbringen können. Dass das Fest der Liebe überschattet wird von mehr und mehr Toten, die dem Virus zum Opfer fallen und alleine auf Isolationsstationen sterben. Als ich meine Freundin Sarah fragte, was ihr zur Zahl neun einfällt, nahm sie ihre Tarot-Karten zur Hand, die 9 mit dem Eremiten verbinden. Etwas, das doch perfekt zu unserer aktuellen Situation passt. Der heutige Tag ist also ihm gewidmet.
Literatur
Ich dichte ziemlich gerne und hab‘ das früher auch öfter gemacht. Meist in Form von Reimen über ein Familienmitglied oder einen Freund, die ich dann an dessen Geburtstag vorgetragen habe. Aber auch ein paar andere Gedichte waren dabei, die sich mit ernsteren Themen beschäftigten. Die ACHT auf dem Kalendertürchen war mir heute Inspiration für ein paar Verse, in denen ich versucht habe, die Zahl und Wörter, in denen sie sich versteckt, immer wieder einzubauen. Dann hab‘ ich mich einfach ganz von der Suche nach ihnen leiten lassen und den Inhalt des Gedichts um sie herum gestrickt. Das ist vielleicht nicht die eleganteste Vorgehensweise und Goethe würde sich – wenn er denn davon wüsste – wohl im Grab umdrehen. Aber es sollte einfach ein kleines Adventsexperiment werden, dem Du Dich gerne anschließen kannst.
Erinnerst Du Dich an die ersten Beiträge meines Blogs? Wenn nicht, ist es jetzt Zeit dazu, nochmal zurückzublättern und sie zu entdecken. Das eindeutig Zweideutige, das sich darin findet und mir als Basis diente, die Natur auf eine ganz neue Weise zu entdecken, sich mit ihr zu verbinden und sie neu lieben zu lernen, ist auch Grundlage von Rainer Maria Rilkes SIEBEN Gedichten – die darüber hinaus doch kaum besser zum heutigen Adventskalendertürchen passen könnten. Mehr will ich dazu gar nicht schreiben, Deine Sinne werden Dich beim Lesen schon ganz von selbst auf eine spannende Reise entführen und Dir den Samstagabend versüßen.
Eine Hand hat fünf Finger, die bei einer ernst gemeinten Berührung unendlich viel aussagen können. Die Zahl FÜNF auf dem heutigen Adventskalendertürchen soll deshalb einer ganz besonderen Hand gewidmet sein, die mich schon sehr lange begleitet und die sich in einem Gedicht versteckt, das ich gerne mit Dir teilen will.