Jetzt ist sie wieder zum Greifen nah – die „stade Zeit“, die besinnlichen Stunden, die Gemütlichkeit der Adventszeit. Oft scheinen mir diese Erwartungen an die Wochen vor Weihnachten eher ausgelutschte Gedanken zu sein, statt wirklich gelebte Werte. Was schade ist – denn es tut bestimmt niemandem schlecht, zur Ruhe zu kommen, der Welt ein bisschen Lärm zu nehmen, sich auf das wirklich Wichtige zu besinnen. Zu diesem Prozess gehört für mich auch, den Konsumwahn, der mit dem eigentlichen „Fest der Liebe“ verbunden ist, zu hinterfragen. Nur einer der Widersprüche dieser besonderen Jahreszeit. Auch habe ich nie verstanden, warum man eine Feier, die sich so nennt, mit dem Verzehr getöteter Tiere besiegelt. Auf der Suche nach einem Weg, wie ich dieses Jahr einen wirklich besinnlichen Advent verbringen kann und zum Trotz des ganzen Corona-Chaos vor der Haustür, habe ich, wie so oft in Krisensituationen, meine fast unzähligen Bastelutensilien rausgekramt, es mir damit gemütlich gemacht und dabei viel gelernt. Vier meiner liebsten Beschäftigungen dieser Tage und was sie für mich bedeuten, möchte ich Dir nun vorstellen. Alle sind ganz nebenbei tolle und vor allem persönliche Geschenkideen zu Weihnachten. Vielleicht hast Du Lust, mitzumachen.
Frauenbilder
Vulva – allein dieses Wort zu schreiben, geschweige denn in der Öffentlichkeit auszusprechen, ist für viele eine schier unüberwindbare Hürde, löst Schamesröte und niederschlagende Augen aus. Das betrifft nicht nur die Vulva selbst, sondern auch alles, was mit ihr verbunden ist. Von Menstruation über Ausfluss, Intimbehaarung oder weibliche Masturbation – alles sind Tabuthemen und werden – ganz im Vergleich zum männlichen Pendant – gebrandmarkt und als nicht salonfähig abgestempelt. Auch ich war davon betroffen. Doch zum Glück gibt es ein Medikament, das dagegen hilft: Selbstliebe. Und so bin auch ich auf dem Weg der Besserung.
Warum habe ich mir das gleich gedacht? Dieser kleine Nebensatz war wohl Schuld daran. „Bin gerade in Irsee im Hotel“ – eigentlich nicht unbedingt notwendig, das zu schreiben, wenn die Nachricht nicht auf eben das abzielen würde, was ich schon im Gefühl hatte. Jeder andere würde sich vielleicht nichts dabei denken, aber ich bin es gewohnt, denn ich wurde als etwas geboren, das einen dazu verdammt: als Frau. Doch fangen wir von vorne an.Ich freue mich, dass auf meinem Instagram-Account inzwischen eine mehr oder weniger rege Kommunikation stattfindet und ich immer mal wieder Nachrichten von lieben Menschen bekomme, die sich mit mir austauschen und mir Feedback zu meinen Texten und Bildern geben. Natürlich sind darunter auch Männer und ich muss vorwegnehmen: Zum Großteil sind es nette Gespräche, respektvolle Kommentare und ein kurzer Austausch über verschiedene Inhalte, die einen zum Schmunzeln bringen – das provoziert mein Profil ja auch – keine Frage. Trotzdem will ich diese eine Nachricht zum Anlass nehmen, etwas zu thematisieren, das mir schon lange ein Dorn im Auge ist.